Freitag, 30. März 2012

Steirischer Wein 2011 im Museumsquartier am 29.3.

Fünfundsechzig Weinbaubetriebe aus der Steiermark drängten sich im Museumsquartier Tisch an Tisch. Die Möglichkeiten mit einzelnen Produzenten ins Gespräch zu kommen sind gering. Es fehlt an Platz und auch der Geräuschpegel ist dabei nicht unterstützend. Da es offensichtlich auch keine Beschränkung gibt, wieviele unterschiedliche Weine präsentiert werden dürfen, ist die Auswahl einigermaßen unübersichtlich. Dazu kommen bei einzelnen Winzerinnen und Winzer noch Faßproben oder erst kürzlich abgefüllte Weine zur Verkostung. Es sind viele Weinproduzenten hier, aber es fehen auch viele. Und man kann es verstehen, angesichts einer anonymen Masse an Kostern. Komischerweise merkte ich auch sehr stark, dass der steirische Wein nicht nur an seine unvergleichliche Gegend erinnert, sondern unmittelbar mit ihr verbunden ist. Wenn jeder Schluck am Gaumen ein Stück Landschaft im Kopf ist, so wird auch die Unterscheidung der einzelnen Sorten (und an denen mangelt es hier nicht) ungleich kompliziert. Eine Weinplattform im Internet (www.avino.at) lud zur Blindverkostung ein. Drei verdeckte Proben von drei Produzenten galt es zu erkosten. Ich kann mir schwerlich vorstellen, sehr erfolgreich gewesen zu sein, da ich eigentlich nur eine einzige Weinrebe bei allen drei Proben vermutete. Aber es bestärkte mich, dass sich der Charakter der steirischen Weine momentan stark an einen, nennen wir es mal, „Konsensgeschmack“ anlehnt.

Man würden manchen Weinen einen stärkeren Charakter wünschen. Die Säure dürfte im 11er Jahrgang einigen Winzern Probleme gemacht haben, viele Weine haben hohe Alkoholgrade. Selbstverständlich gibt es wunderbare Sauvignon Blancs und auch die Rheinrieslinge sind fruchtig und bestens ausgereift, nicht zu vergessen der Gelbe Muskateller, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut und eine echte Alternative zu einem herkömmlichen Aperitiv ist. Vermutlich waren jetzt schon viele Landessieger (Verleihung 31.5.) diesmal dabei, auf eine wirkliche Entdeckung bin ich allerdings nicht gestossen. Neben den mir bereits bekannten Winzerinnen und Winzer (Schauer, Wohlmuth, Krispel, Gründl, Schneeberger, Silberberg, Pichler-Schober) entdeckt ich diesmal das Weingut Stelzl-Hirritschberg (www.weingut-stelzl.com) aus Leutschach.

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