Montag, 17. August 2009

Das Tessin und der Merlot

Interessant zu erfahren, war die Tatsache, dass der Merlot erst 2006 sein hunertjähriges Bestehen im Tessin feierte. Wie so oft war auch diesmal die Reblaus und andere Pilze der Grund, dass die Erträge der heimischen Rebsorten einbrachen und man resistentere Weinstöcke suchte. Und so war es nicht ausgemacht, dass der Merlot die bleibende Sorte werden würde. Die Americana (Isabella, Catauba, York-Madeira) war pilzresistent, die Trauben sind frühreifend, dicke Schalen und als Trauben gegessen findet man Weinstöcke auf vielen Bauernhöfen. Zum Weinkeltern aber eher ungeeignet und ein Vergleich mit den elaborierten Weinen verbietet sich. Der Americano (vino rosso) von Matasci Fratelli aus Tenero schmeckte durchaus nach einem Traubensaft, hat kaum Alkoholgrade (10%) und war extrem trocken. Punkteanzahl gibt es keine, weil für mich nicht wirklich ein Wein zum Vergleich. Der Nostrano ist da schon anders, hergestellt aus alten Tessiner Sorten wie Bondola und Freisa. Eigentlich werden alle Rotweine, die nicht Merlots sind als Nostranos (wörtlich: der Unsrige) bezeichnet, sodass eine Rebenbezeichnung unmöglich wird. Zu erwähnen ist noch der Francese, ebenfalls eine pilzresistente Sorte, die sich schliesslich gegen den Merlot nicht durchsetzen konnte.
Merlot:
Castelli Bellinzona – Merlot 2007 DOC (2-3). Aus den klimatisch begünstigteren Zonen im Süden war es: I vini di Guido Brivio – Baiocco/Mendrisio – Merlot 2007 DOC (3) , Azienda Agricola Terreni alla Maggia (Ascona) – Barbarossa – Merlot Reserva 2006 DOC (3-4)

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